BMW stellt in diesem Jahr das erste Modell auf der Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ vor. Auf die neue Batterie-Generation des SUV X3 sollen zeitnah ein E-Pendant zum 3er sowie weitere Baureihen der nächsten E-Auto-Generation folgen. Einige Aspekte der Entwicklungen für die Architektur werden auch Fahrzeugen mit anderen Antriebsarten zugute kommen.
Bei den letzten neuen E-Autos haben die Bayern auf geteilte Plattformen und gemeinsame Fertigungsbänder gesetzt, nun wird auf eine exklusiv für Vollstromer konzipierte Plattform umgestellt. „Wir sind 109 Jahre alt, und dies ist bei weitem die größte Einzelinvestition in eine Architektur, die wir je getätigt haben“, sagte BMW-CEO Oliver Zipse in einem Interview mit Bloomberg.
Der iX3 soll mit bis zu 800 Kilometern Reichweite nach der europäischen Fahrnorm WLTP punkten. Mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW sollen sich die Batterien besonders schnell wieder füllen lassen. „Das wird der Maßstab der Branche sein“, so Zipse. Die Neue Klasse werde zeigen, dass BMW „hervorragende Elektroautos bauen kann, und der Rest des Marktes wird darauf reagieren müssen“.
BMW konzentriere sich voll und ganz darauf, Produkte anzubieten, die Kunden „gerne fahren und auf die sie stolz sind, ohne ihre Wahl rechtfertigen zu müssen“, erklärte der CEO. „Man muss sich bewusst sein, dass alles, was man tut, genau beobachtet wird und sich auf die Marke und den Ruf Ihres Unternehmens auswirkt.“

Neue Klasse soll zahlreiche Verbesserungen bringen
Durch den intelligenten Einsatz neuer Technologien im E-Antrieb sowie die konsequente Weiterentwicklung bestehender Systeme ergeben sich laut BMW „bemerkenswerte Zahlen“. Vergleiche man den künftigen BMW iX3 50 xDrive mit einem xDrive Modell der Gen5, zeigen sich beim E-Motor folgende Verbesserungen: „Die Energieverluste wurden um 40 Prozent gesenkt, die Kosten um 20 Prozent reduziert und das Gewicht um 10 Prozent verringert. All dies liefert einen signifikanten Beitrag, damit wir im Gesamtfahrzeug eine Effizienzsteigerung von bis zu 20 Prozent erreichen.“
Um die Kosten für die Beschaffung von Komponenten wie Computern, die neue Infotainment- und automatisierte Fahrfunktionen sowie grundlegendere Funktionen wie die Klimaregelung steuern werden, zu senken, wird BMW das neue digitale Nervensystem in Fahrzeugen aller Antriebsarten einsetzen. Diese „Superhirne“ bieten den Angaben nach die 20-fache Rechenleistung des bisherigen BMW-Systems. Auch die neue Designsprache der kommenden E-Auto-Plattform wird sich in Modellen mit anderen Antrieben wiederfinden.
Neben der Antriebs- und der Digitalleistung steht das Thema Nachhaltigkeit bei den Elektroautos der Neuen Klasse im Fokus: Der neue iX3 stehe beispielhaft für den ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz des Konzerns, der alle Phasen des Fahrzeuglebenszyklus berücksichtige – von der Lieferkette über die Produktion bis zur Nutzung. Ziel sei es, Ressourcen zu schonen und den CO₂e-Fußabdruck signifikant zu senken.
Die Serienproduktion des neuen elektrischen iX3 soll in diesem Jahr im neuen BMW-Werk im ungarischen Debrecen anlaufen. Später sollen Neue-Klasse-Modelle auch in China, Mexiko und in den USA sowie im Stammwerk in München hergestellt werden. Die Produktion wird zunächst parallel zu den aktuellen Fahrzeugen laufen. Ab 2027 sollen Debrecen und München als erste Werke des Konzerns ausschließlich E-Autos bauen.